Geoelektrik-Workshop, Vicus Eisenberg

27./28.04.2019


Am Samstag, den 27.04. und Sonntag, den 28.04.2019 fand in Eisenberg unter der Leitung der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Speyer,  Frau Hünerfauth, und Herr Ulrich Kiesow ein 2-tägiger Geoelektrik-Workshop statt.

 

Nachdem zuerst die Richtlinien zur Anwendung geophysikalischer Prospektionsmethoden bei der Kooperation zwischen Heimatforschung und archäologischer Denkmalpflege erläutert wurden, konnte die Feldarbeit im Gelände (römischer Vicus von Eisenberg) losgehen. 

 

Nach einer ausführlichen Einführung in die Anwendung der Messtechnik, der benötigten Materialien und der anschließenden Einteilung in drei Teams à zwei Personen, wurden über einer, bereits bei Vormessungen ermittelten, im Boden befindlichen Burg-Vormauer, einem Streifenhaus und einem Rundbau, Gridflächen von 20 x 20 Meter ausgelegt. Die Wetterprognose war zwar relativ düster, aber alle waren begeistert, diese, für uns alle neue Technik, durch die Strukturen im Boden sichtbar gemacht werden können, kennen zu lernen.  



Nach einer gewissen Zeit hatten alle drei Teams ihre Messungen durchgeführt. Anschließend lud die GDKE alle Teilnehmer zum  gemeinsamen Pizzaessen in den Vicus-eigenen Förderverein/Grabungsteam-Aufenthaltsraum ein. Bevor der erste Tag zu Ende ging, wurden wir noch theoretisch auf den zweiten Tag eingestimmt. Am zweiten Tag sollten die Messergebnisse  ausgewertet und interpretiert werden.




Am Sonntag, den 28.04.2019 trafen wir uns unweit von Eisenberg, in Göllheim, in einer Wirtschaft, wo wir in einem separaten Raum unseren Theorietag verbringen sollten. Als alle Messdaten manuell in unsere Laptops bzw. in die Auswertungssoftware eingepflegt waren, wurden schon schnell die ersten Ergebnisse sichtbar. Strukturen, Gemäuer waren teils sehr deutlich im Untergrund sichtbar, was uns alle sehr begeisterte.  

Alle waren sich einig: Geoelektrik ist eine tolle Möglichkeit für ehrenamtliche Heimatforscher und Sondengänger, noch mehr über das, was sich im Untergrund befindet zu erfahren. Diese für uns neue geophysikalische Prospektionsmethode eröffnet eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten, Perspektiven, Anwendungsgebieten, zusätzlich zu unserer klassischen Prospektionsmethode als Heimatforscher/ehrenamtliche Sondengänger. Man ist ja als Heimatforscher bestrebt, so viele Informationen und Erkenntnisse wie möglich zu sammeln und für die Nachwelt zu erhalten. Geoelektrik kann, wie an diesem Wochenende gezeigt wurde, dabei äußerst hilfreich sein. Ein Anfang ist gemacht. 



Vielen Dank an die Generaldirektion Kulturelles Erbe in Speyer und an Uli Kiesow von Archaeoflug, die diesen Workshop überhaupt möglich gemacht haben. Es war für alle ein sehr lehrreiches Wochenende. 

Erik Wieman